Letzte Woche Samstag verschlug es mich in den Osten – nach Gardelegen. Hansestadt Gardelegen, wohlgemerkt. Stolze Hansestadt gar. Wer noch nie von dieser Weltmetropole Sachsen-Anhalts gehört hat, sei ein dieser Stelle beruhigt – ich bis vor kurzem auch nicht. Muss man auch nicht.Ich landete in genanntem Orte nur aus einem Grund: einem Karateturnier um den Altmark-Pokal. Auf der dreistündigen Autofahrt wurde ich geradezu erschlagen von freundlichen, mal mehr, mal weniger unterschwelligen Ratschlägen.
Archive for April, 2009
heute: crispy, crunchy platten-sounds und eine alte jeans – I think I’m vintagenized
„sie ist eine afroamerikanische sängerin mit einer stimme, die alles wegfegt, und so viel soul versprüht, dass man damit ’nen NPD-abgeordneten zum heulen bringen könnte. eine der größten r’n’b-künstlerinnen aller zeiten.“ „Hmm, Aretha Franklin der 60er Jahre?“ „ach quatsch, ich meine Alicia Keys.“
„Wer ist das? er hat nen wuschelkopf und spielt auf seiner alten fender-gitarre kitschige bluesballaden.“ „bestimmt meinst du den Eric Clapton der 70er!“ „nee, eigentlich meinte ich John Mayer“
„hey kennst du diese band? sie tragen röhrenjeans und lange haare, spielen rock. man kann zu denen abdancen. zur gitarre kommen noch voll die fett-innovativen synthesizer hinzu!“ „ähm – Van Halen in den 80ern?“ „nee, The Killers.“
wenn man als kritischer fernsehzuschauer öfter mal in das dsds-casting reingezappt hat, fällt einem auf, dass diejenigen, die am besten einen bekannten künstler imitieren können, das meiste lob bekommen. der bestimmt am häufigsten gecoverte castingtitel ist, denke ich, the „greatest love of all“ von Whitney Houston. an diesem titel versagen vor allem die mädels immer wieder kläglich, und wenn eine kandidatin es wirklich einmal schafft, halbwegs zu überzeugen, wird sie gleich als neue soulqueen oder rockröhre gekührt. ich fasse zusammen: es gibt anscheinend einen verbindlichen stil, der heutzutage als musikalischer maßstab angesehen wird. wieviel „soul“ im blut hat ein musiker? wie überzeugend bringt er eine rock’n’roll-attitüde auf die bühne? wer kann sich so bewegen wie madonna? das sind die fragen, denen sich viele moderne musiker konfrontiert sehen. ihr stil wird eingeordnet, und zwar in eine der kategorien, die ich im letzten artikel schon angesprochen habe. die frage die man sich stellen muss, ist diese: wieso ist es wichtig, einen 80er-chic oder die verrücktheit der 60er-hippies zu präsentieren?
meine antwort: die aktuelle musikwelt stagniert und jeder besinnt sich auf bessere zeiten zurück. unser verständnis für populäre musik basiert immer noch auf der wildheit der 50er r’n’roll-ära, dem hippie-freiheitsgedanken der 60er und dem discohype der 70er/80er! was gibt es heute in der musik schon für neue stile oder richtungen, die komplett neu sind, provozieren und trotzdem begeistern? früher haben noch musiker trends kreiert, heute bestimmen die trends die musik. als die beatles mit ihreren frisuren, schwarzen anzügen und ihrer neuen musik die welt erobert haben, wollte auf einmal jeder so eine frisur. als vor ein paar jahren gucci und dolce und gabana usw. die röhrenjeans der 80er wiederentdeckt haben, dachten sich viele bands, dass es mal wieder zeit für 80er-jahre synthesizer sei. beginnend mit den 50ern wird jede popepoche romantisch verklärt, laminiert und so konserviert; steril und quasi als anschuungsobjekt wieder in die gegenwart gespuckt. man denke nur an Sashas „Dick Brave“-zeit – rock’n’roll-romantik par excellence. oder an diverse vor kitsch triefendene swing-projekte (nichts gegen Roger Cicero;-). am meisten nerven mich diese selbsternannten „R’n’B-musiker“. keiner der 16jährigen hörer weiß wahrscheinlich, dass r’n’b „rhythm and blues“ bedeutet, dessen wichtigster vertreter zum beispiel ray charles war.
nicht nur zerrissene, abgetragene jeans sind „in“, sondern auch abgewetzte e-gitarren, die aussehen, als hätte sie jimi hendrix persönlich durch irgendein räudiges lagerfeuer geschleift. ich liebe solche gitarren! aber nur wenn der schmutz und die macken durch harte bühnenarbeit entstanden sind. nichts dergleichen! solche gitarren kann für 1000€ schönheitsaufpreis im katalog unter abendteuerlichen namen wie “ ’61 original vintage replica“ bestellen. und zack! haben wir wieder die rosarote vintage-brille aufgesetzt, ohne es zu merken!
so jetzt will ich mal aufhören, aber eines noch: die größte frechheit überhaupt besaß im letzten jahr ein gewisser Kid Rock. dass „all summer long“ „sweet home alabama“ von Lynyrd Skynyrd, einmal durch den weichspülerautomaten gejagt, entspricht, ist wohl auch den unmusikalischsten unter uns aufgefallen. ein größeres plagiat veröffentlichte vielleicht nur gary moore (musiker-insider :-)).
dufte grüße aus berlin
Philip
Liebe Leser,
nachdem die H5N1, BSE, SARS und NORO Pandemien schon große Teile der Menschheit dahin gerafft haben, wird uns in nicht allzulanger Zeit alle die Schweinegrippe holen.
Wir, das Autorenteam, möchten uns bei den vielen kritischen Lesern bedanken, die uns soviel Aufmerksamkeit geschenkt haben, dass es uns Wert war diesen Blog weiterhin zu hegen und zu pflegen.
Nach nur zehn Monaten ist es vorbei. Es hat ein Ende genommen. Der Traum von der Weltmeisterschaft ist zum zweiten Mal geplatzt…. ach ne, dass war ja das andere Ding mit dem Jürgen….
Aber egal. Der Traum, ein andere, ist dennoch aus. Der FC Bayern hat sich in meinen Augen auf lange Zeit von der europäischen Spitze des Fußballs verabschiedet! Mit dem Rauswurf von Klinsmann hat man sich gegen den Trend entschieden. In England wird ein wunderschöner „Kick & Rush“ Fußball gespielt und die Catelanen, ach ja die Catalanen…
Punkt ist ganz einfach, dass die jenes auch Alles nicht von Heute auf Morgen konnten. Mit Klinsmann hatte der Geist modernen Fußball Einzug gehalten, jetzt hat er seinen Auszug. Ich halte es für eine Frechheit nur aufgrund von Meinungsmache in den Medien und im Fanblock ein ganzes Konzept zu feuern. Noch schlimmer wäre es natürlich, wenn das Konzept erhalten bleibt und nur der Vater des Kindes jetzt um seinen Erfolg gebracht wird….
Zudem möchte ich mal sagen, dass nicht Klinsmann die Fehler gemacht hat, sonderen ehr die Einkaufsabteilung. Sich gleich drei bis vier PrimaDona (Toni, Ribery, Bommel, Podolski) in den Kader zu holen, ohne dabei auf ein Homogänität zu achten oder ob vernünftiges Ersatzpersonal vorhanden ist, finde ich sehr unprofessionel. Bzw wenn man sowas schonmal macht, dann bitte gleich im großen Stil, mit richtig Geld-auch für die zweite Bankreihe!
Dann würde ich noch hinzufügen, dass einfach die Gedult fehlt…..ManU hat auch drei Jahre hintereinander nicht den Meistertitel gewonnen und der Trainer ist geblieben, mit Erfolg wie man sieht….
Ich bin fest davon überzeugt und das nicht nur weil ich ein Unterstützer Klinsmanns bin, dass der FCB mit dem Konzept langfirsitg was geworden wäre.
Aber so gedenken wir dem deutschen Fußball und erfreuen uns daran, dass Johannes B. Kerne demächst die Champions Leuage moderiert und wir und mit seinen Kommentaren anschauen, was moderner Fußball ist…
In Gedenken,
Franz Karl
Ich habe beim Blick in meine Zeitung wieder nen Leserbrief gelesen, welcher mich in Rage brachte.
„Wenn es rechtens ist, dass ein krimineller Manager eine Pension von 20 Millionen € bekommt, dann sind hier Recht und Gesetz falsch. Wenn es rechtens ist, dass eine angeblich kriminelle Kassiererin fristlos gekündigt werden kann, dann sind hier Recht und Gesetz falsch.“ (Vorwärts, 05/2009)
Wenn ich das richtig verstehe dürfen also vorbestrafte kein Geld mehr verdienen und Angestellte ihren Arbeitgeber bestehlen.
Ich werde mich nun so äußern, wie es niemand tun sollte aber es muss einfach mal gesgat werden. Diese Stammtischpopulistik geht mir derart auf den Geist, das kann doch echt nicht wahr sein. Ich werd immer so wütend wenn ich sowas lese oder höre, meine Güte, da glaubt man echt manchmal die Menschen haben ne Verstand wie ne Schüssel Haferflocken!
Es hat sich niemand geäußert, doch wo keine Kritik, da kein Ende – hier Teil 2 der Linksammlung. Werde das jetzt jeden Donnerstag machen, wenn mir nix dazwischen kommt. Vielleicht komme ich auch endlich mal dazu, den Text der mir schon seit ner Woche im Kopfe schwirrt niederzuschreiben. Mal sehn.
Und: nen herzlichen Glückwunsch an unseren Herrn Philip K. 😉
It’s the language
There’s no difference!